Kastrationsaktion Oktober 2022

Rumänien Oktober 2022

Vom 21. - 23.10.2022 fand eine weitere Kastrationsaktion in Onesti statt. Gemeinsam mit dem Shelter Team vor Ort, rumänischen Tierärzte*innen und Mitgliedern unseres Vereins konnten dank eurer Hilfe weitere 128 Hunde bei der zweiten großen Kastrationsaktion 2022 kastriert werden.

Bei jedem weiteren Besuch in Rumänien wird mehr und mehr bewusst, dass das Problem, welches in Rumäniens Straßen vorherrscht noch immer nicht an der Wurzel angegangen wird. Um auch anderen interessierten Tierschützer*innen und auch unseren möglichen Adoptant*innen einen tieferen Einblick in unsere Arbeit zu ermöglichen hat Kathi, eine unserer freiwilligen Helferinnen, einen Bericht zusammengefasst und beschrieben, wie so eine Kastrationsaktion bei uns abläuft:

"Am 21. Oktober diesen Jahres sind wir erneut nach Rumänien geflogen, um dort die zweite große Kastrationsaktion durchzuführen und außerdem neue Hunde in die Vermittlung aufzunehmen.

In Bukarest angekommen, ging es erst einmal einkaufen: Hundefutter. Viel Hundefutter. Um schon auf dem Weg nach Onesti den Straßenhunden, welchen wir begegneten, eine Freude machen zu können.



Auf der Fahrt haben wir außerdem einen Zwischenstopp bei Tobias, einem deutschen Tierschützer, welcher vor Ort bereits viel für das Tierwohl rumänischer Straßenhunde erreicht hat, gemacht, um uns über die aktuelle Situation im Land auszutauschen.

Am nächsten Morgen dann ging es direkt ins Public Shelter in Onesti. Dort machen wir uns ein Bild von der Lage vor Ort und sprechen mit der Shelterleitung über die Erfolge und leider auch Probleme der letzten Monate. Mit einem Wunsch sind Michela und Gabi besonders dringend an uns herangetreten: Weiterhin sind wir dringend auf Futterpatenschaften und Futterspenden angewiesen, denn der Winter naht und die Temperaturen sinken. Zudem haben die 13! Welpen vor dem Shelter gezeigt, wie wichtig Kastrationen sind, welche unter anderem durch Kastrationspatenschaften finanziert werden können. 

Die Aktion selbst startete und der Andrang Einheimischer war glücklicherweise groß. Durch die tolle Vorarbeit, welche durch die Shelterleitung erbracht wurde (Flyer verteilen, Plakate aufhängen, Posts in Social Media), kamen viele Menschen mit ihren Haustieren. Dies zeigt uns, dass die Menschen zwar bereit sind ihre Tier kastrieren zu lassen, es jedoch an finanziellen Mitteln und Aufklärung fehlt. Das sind auch genau die Punkte an denen wir weiterhin ansetzen wollen. Bis in die Abendstunden wurde kastriert, sodass am ersten Tag stolze 77 Hunde kastriert wurden. 

Am zweiten Tag konnten nochmal 51 weitere Hunde kastriert werden, diesmal auch Hunde aus dem Shelter selbst. Die Mitarbeitenden haben fleißig mitgeholfen und Besitzerhunde für die Kastration abgeholt und wieder in ihr Zuhause gefahren. Gleichzeitig haben wir zum einen bei der Registrierung der Hunde unterstützt und zum anderen Hunde aus ihren Zwingern geholt um zu schauen, ob diese für eine Vermittlung nach Deutschland in Frage kommen. Hier gilt es zu beachten, dass nicht jeder Hund sich in Deutschland zurechtfinden wird. Deshalb ist eine erste Einschätzung sehr wichtig.

Am späten Nachmittag konnten wir das private Tierheim einer Mitarbeiterin besuchen, welche beispielsweise Valea bei sich aufgenommen hat. Diese Hündin hatte einen großen Tumor und wurde nach der Operation dort bestens versorgt, wodurch es ihr mittlerweile wieder gut geht. Am letzten Tag wurden wir zu einem Firmengelände gerufen, auf dem 3 Hündinnen Welpen bekommen haben. Diese sind jetzt zwischen 3 und 6 Monaten alt und müssen im entsprechenden Alter kastriert werden.

Es sind unglaubliche 23 Welpen, allein auf diesem Gelände! Hierfür greifen wir auf das Geld der so wichtigen Kastrationspatenschaften zurück: eine Kastration beläuft sich auf ca. 30 € in Rumänien.

Ein Firmenmitarbeiter versorgt die Welpen derzeit liebevoll, daher sind sie in einem guten Zustand.

Es waren drei anstrengende, spannende und wunderschöne Tage in Onesti. Es ist toll zu sehen, wie vielen Tieren vor Ort geholfen werden konnte, wie glücklich die Menschen sind, für die wir die Kastration bezahlt haben und dass sich durch eben solche Aktionen die Situation vor Ort langsam aber stetig verbessert."

Gemeinsam lässt sich im Tierschutz so viel erreichen. Ohne euch wäre das nicht machbar gewesen. Vielen Dank!